Geschüttelt und geringelnatzt
Vlad Putin
(frei nach Frank Farian und Boney M.)
Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey
There lives a certain man in Russia far away
He is big and strong, in his eyes a chilling glow
Most people look at him with terror and with fear
But to Mafia chiefs he is such a lovely dear
He can preach his flim-flam like a preacher
Full of ecstasy and fire
But he also is the kind of teacher
Villains would desire
Vla vla Vlad Putin
Butcher of the Russian dream
There is a cat that really was gone
Vla vla Vlad Putin
Russia's greatest war machine
It is a shame how he carried on
He rules the Russian land as formerly the Czar
But the Dance of Death he dances really wunderbar
In all affairs of state, he is the man to please
But he’s really great when he has a prize to squeeze
For his friends he is no wheeler dealer
Though they hear the things he'd done
They believe he is a holy healer
Who would gift them gas
Vla vla Vlad Putin
Butcher of the Russian dream
There was a cat that really was gone
Vla vla Vlad Putin
Russia's greatest war machine
It was a shame how he carried on
But when his robbing and lusting
And his hunger for power
Becomes known to more and more people
The demands to do something
About this outrageous man
Become louder and louder
Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey
Hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey, hey
„This man's just got to go “, declare his enemies
But the dullards begg, „Don't you try to do it, please “
No doubt this Vlad Putin had no hidden charms
Cause he was a brute, he loved to play with arms
Then one night some men of higher standing
Set a trap, they're not to blame
„Come to visit us “, they keep demanding
And he really comes
Vla vla Vlad Putin
Butcher of the Russian dream
They put some poison into his wine
Vla vla Vlad Putin
Russia's greatest war machine
He drinks it all and says, „I feel fine “
Vla vla Vlad Putin
Butcher of the Russian dream
They refuse to quit and they want his head
Vla vla Vlad Putin
Russia's greatest war machine
And so, they shoot him 'til he was dead
Oh, those Russians!
Und hier die passende Melodie (Bild anklicken):
Von Tieren,
die zum falschen Namen kamen
Den FISCHREIHER, den gibt’s nicht mehr,
ein neuer Name musste her,
zwar frisst er heute auch noch Fisch,
doch kehrt man tunlichst unter‘n Tisch,
dass er die Teiche gern durchsiebt,
weil er nun mal Forellen liebt.
Sein Vordername ist jetzt „Grau“,
denn damit, dachte man ganz schlau,
merkt niemand mehr, was er so treibt,
wenn er sich Karpfen einverleibt –
so grau wie seine neuen Paten,
die mächtig stolz auf ihre Taten.
Es schämt sich sehr die SCHLEIEREULE
für das erbärmliche Geheule,
das manche wegen Schleiern machen,
und kann darüber nicht mehr lachen.
Ganz neidisch schielt sie nach den Reihern,
denkt ernsthaft dran, sich zu entschleiern.
Wie Unrecht man NEUNAUGEN tut,
seh‘n sie doch nur ganz vorne gut.
Der Rest der Augen sind Attrappen
wie der Piraten Augenklappen,
drum sollten wir sie umbenennen,
bevor sie aus zwei Augen flennen.
Der TEUFELSROCHEN möchte schweben,
im Leben noch viel Meer erleben,
hat mit der Hölle nichts zu schaffen
und lässt höchst ungern sich begaffen
von Menschen ganz in Gummihüllen,
mit Augen hinter Taucherbrillen.
Sie SCHLEICHEN durch das Gras nicht BLIND,
auch wenn das Wort mit blind beginnt,
die Echsen wurden schlicht verkannt,
von jenen, die sie so benannt,
denn eigentlich, da seh’n sie gut
und finden die Bezeichnung krud.
Der ADMIRAL fährt nie zur See,
drum tut ihm dieser Name weh,
er flattert lieber über Wiesen,
wo ihn die Wellen nicht verdrießen,
hofft, dass er viele Nesseln find,
wird seekrank nur vom Sommerwind.
Es wurde unser SÄBELSCHNÄBLER,
benannt von einem Hirnvernebler,
der ihn zum Krieger machen wollte,
als der Kanonendonner grollte,
dem SCHWERTWAL geht es auch nicht besser
– dabei hat der nicht mal ein Messer!
Das FAULTIER leidet ganz beträchtlich,
man schaut auf es zumeist verächtlich,
was seine Würde tief verletzt,
doch auch der TÖLPEL ist entsetzt,
genauso wie die TROTTELLUMME,
von der man denkt, sie sei die Dumme.
ZITRONEN FALTEN, GÄNSE SÄGEN,
wie schmäht man manches Tier deswegen!
Doch liegt es nur an ihren Namen,
dass derart in Verruf sie kamen,
drum müssen wir sie neu benennen,
von ihrem falschen Erbe trennen.
Der Volksherrschaft ein Denkmal setzen,
klappt nicht, solange wir mehr schätzen
als Kellerassel und Tarantel
einen MONARCH und KAISERMANTEL,
die dann zum RITTERSPORN hinfliegen,
anstatt für die Partei zu siegen.
Die süßen MÖNCHSGRASMÜCKENKÜCKEN
soll’n in ihr Kloster sich verdrücken,
auch stört so manchen sehr die NONNE,
erst recht der DOMPFAFF in der Sonne,
der auf dem PFAFFENHÜTCHEN sitzt,
wo frech sein schwarzes Käppchen blitzt.
Wenn BINSENJUNGFERN Junge kriegen,
die lautlos durch die Binsen fliegen,
so sollte dies unmöglich sein,
auch glaubt es heutzutag kein Schwein,
dass die HAUSMUTTER Vater wird,
die Gaslaternen gern umschwirrt.
Es sieht die HAUBENTAUCHERIN
sich ganz als Frauenrechtlerin,
will nicht länger Taucher sein,
ERDMÄNNCHENWEIBCHEN auch befrei’n
vom Ballast alter Biologen,
die bei der Namensgebung logen.
Den MOHRENFALTER ganz vernichten
woll‘n manche, die empört berichten,
dass Sprache auch ein Schlachtfeld sei.
Sie wünschen in die Walachei
das Tier und möchten es erschlagen,
den Artenschutz ihm ganz versagen.
Die LACHMÖWE darüber lacht
hoch auf dem Fockmast einer Yacht.
Der ORPHEUSSPÖTTER stimmt ihr zu
und findet, man muss nicht partout
nach Kirschkernen im Kuchen suchen
und sie als Anschlag gleich verbuchen!
Einmal Main-Aal
Im Main dereinst ganz viele Fische schwammen,
mit Angeln sie zu fangen, war ein Klacks;
auch solche, die aus fernen Meeren stammen,
wie Finte, Maifisch, Stör sogar und Lachs.
Um Strom zu machen und die Schiffe schneller,
schnitt ihnen man die Wege einfach ab.
Die Artenzahl, sie stürzte in den Keller,
den Fischern wurden ihre Fänge knapp.
Drum baute man den Tieren teure Treppen,
um Wassersteppen wieder aufzupeppen –
und wirklich kehrten Lachs und Aal zurück.
Doch wer mag heut die Beute noch genießen,
wenn Schmutz und Gift den Fang so leicht vermiesen?
Das Schlemmen fehlt oft zu des Anglers Glück!
Verträumt und ferngeweht
Die Liebe kam im Linienbus,
ganz hinten in der Hundertzwei.
Dort gab sie ihm den ersten Kuss
und spürte Amors Pfeil dabei.
Ansonsten nahmen sie das Rad,
eroberten so ihre Welt
aus Schule, Disko, Hallenbad,
die Schöne und ihr junger Held.
Dahinter lockten Westberlin,
die Jungferninseln und Hawaii.
Dort wollte sie dann mit ihm hin,
sobald die Büffelei vorbei.
Vom süßen Leben träumte sie,
wie er von ihrer süßen Brust,
berührte und verführte sie
zu zuckerfreiem Zuckerguss.
Liebkoste auch die kleine Perle
in ihrer hübschen Muschel drin;
zu ihr, da zog es viele Kerle,
doch nur nach ihm stand ihr der Sinn.
Am Strand wie junge Hunde ringen,
dazu riet ihr die Phantasie,
sich eng um nackte Hüften schlingen,
die Gischt der Brandung vis-à-vis.
Im Sand wie kleine Kätzchen balgen,
dafür fehlt ihm die Phantasie,
auch graust es ihm vor Schlick und Algen,
er mochte dieses Zeug noch nie.
Dafür ließ er die Glocken klingen,
erfüllte ihr den Traum in Weiß,
band sie an sich mit gold‘nen Ringen,
fand sie als Braut noch immer heiß.
Ein Charterflug, der brachte sie
drei Jahre drauf nach Rimini,
mit Blick zum Pool entstand ihr Kind.
Jetzt liebt er seinen Benz statt sie,
sie hofft bis heut auf Napoli –
und, dass sie jemand Neues find!
Kariertes Maiglöckchen
Zwischen weißen Steinbröckchen
wuchs ein kariertes Maiglöckchen.
Da kam ein braunes Steinböckchen,
fraß das karierte Maiglöckchen.
Doch das war eine Schachbrettblume.
Man weiß schon seit dem Altertume,
dass giftig von ihr jede Krume,
und warnt deshalb vor dem Konsume.
Starb drum das arme Steinböckchen?
Erbrach zuvor ein Breibröckchen?
Garniert mit grünen Schleimflöckchen
und dem karierten Maiglöckchen?
Die Blume trägt es mit Geduld,
es trifft sie schließlich keine Schuld.
Sie, die als Kiebitzei bekannt,
ward nach dem Perlhuhn einst benannt.
Doch bringt sie keinen Steinbock um,
denn der – springt ganz woanders rum!
Begegnet ihm nur im Gedicht,
entleibt ihn sonst beileibe nicht.
Kleine Geschichte der Zahnheilkunde
Ein Urmensch kaute Mammutknochen,
da ist ein Zahn ihm abgebrochen.
Der eiterte schon bald darauf
und er gab seine Seele auf.
Ein Gallier nagte Wildschweinknochen,
da ist ein Zahn ihm abgebrochen.
Er ging zu des Druiden Haus,
der zog ihm schnell den Stummel raus.
Ein Römer konnte sehr gut kochen,
drum ist kein Zahn ihm abgebrochen.
Doch liebte er den Zucker sehr
und räumte so den Kiefer leer.
Viel später dann in Isfahan,
behandelte gar manchen Zahn
ein Mann, der Avicenna hieß
und den man als Genie anpries.
Bei uns, da wirkten mehr die Bader,
sie schröpften, ließen oft zur Ader
und rupften gerne Zähne raus
beim Jahrmarkt und mit viel Applaus.
Noch später baute man Prothesen,
die sind aus Porzellan gewesen.
Sie förderten den Brechreiz so
und landeten schon mal im Klo.
Heute trägt man Implantate
zum Kauen und auch als Fassade.
Da sieht den Fortschritt man im Mund
in London, Moskau, Swakopmund,
in Essen, Köln und in Stralsund.
Vom Reisen
Reisen heißt für manche fliegen,
sich in Flugzeugsessel biegen,
später flach im Sande liegen,
am Buffet was Gutes kriegen
und beim Heimflug noch mehr wiegen.
Ein paar Urlaubsgrüße dichten
für die Tanten, Neffen, Nichten;
Eingeborene ablichten;
über fremde Sitten richten
und am Strand die Titten sichten.
Aber Reisen ist viel mehr
und das sagt nicht irgendwer,
sondern ich, der – bitte sehr –
liebend gern woanders wär’,
irgendwo am Mittelmeer.
Doch das ist für mich kein Reisen,
nur zu Super-Sonder-Preisen,
um’s den Nachbarn zu beweisen,
in den Ländern, den ganz heißen,
zwischen Bett und Pool zu kreisen.
Lieber fahr’ ich mit der Bahn,
wenn die Arbeit ist getan,
raus aus meinem Alltagswahn,
zum Hafen dicht am Ozean,
denn dem bin ich sehr zugetan.
Meist reicht mir auch ein alter Kahn
auf Saale, Tauber, Main und Lahn
und die Begegnung mit ’nem Schwan,
was dann so mancher Blödian
langweilig findet und profan.
Und muss es mal das Auto sein,
dann lass’ ich Luft und Sonne rein.
Denn das wäre doch gemein,
so ganz allein als armes Schwein
rundum im Blech gefangen sein.
Drum lob’ ich mir mein Cabrio,
mit ihm zu reisen macht mich froh,
von Stockholm bis Fernando Póo -
oder mit dem Deux-Chevaux
von Bordeaux nach Saint Malo.
Noch lieber nehme ich das Rad
bis nach Arad im Banat,
gönn’ mir unterwegs ein Bad
im Baggersee bei dreißig Grad
und lab’ mich abends am Muskat.
Selbst das Reisen mit den Füßen
tu’ ich meistens sehr genießen.
Hand in Hand mit meiner Süßen
Lauf’ ich über Blumenwiesen
und will von dort aus jene grüßen,
die hektisch durch die Wolken düsen.
Wenn auch ihre Flieger stinken,
so werd’ ich ihnen trotzdem winken,
beim Picknick ein Glas Rotwein trinken,
dazu ein Stück Serrano-Schinken -
zuletzt, wenn sie zur Gangway hinken,
mit meinem Schatz im Gras versinken!
Die Pacht am Rhein?
Der Rhein, ein deutscher Schicksalsfluss –
dem Märchen man misstrauen muss.
Denn die Hälfte seiner Fluten
fließt auf außerdeutschen Routen,
aus Luxemburg, Wallonien, Flandern,
in Mosel, Maas und all den andern;
sogar aus Norditalien Tropfen
diskret an seine Deiche klopfen.
Die Quellen sprudeln in der Schweiz,
das wusste man in Rom bereits,
danach kommt erstmal Liechtenstein,
auch ihm gehört ein Stück vom Rhein;
selbst in der Donaumonarchie
soff gern aus ihm das liebe Vieh.
Vom Bodensee zum Wasserfall
durchbricht er Grenzen überall,
gibt Basel einen Fastnachtskuss,
wird halb dann zum Franzosenfluss;
und erst, wenn ihn die Lauter speist,
er nur noch durch Germanien reist.
Das Narrenschiff, es kommt vom Main
und kreuzt ab Mainz gern auf dem Rhein,
raubt Philistern ihren Schlaf,
erst mit Helau, dann mit Alaaf,
wenn aus Kamellen Orden funkeln
und Bauer, Prinz und Jungfrau schunkeln.
Doch lässt er Deutschland ganz im Stich
drei Tage drauf bei Emmerich,
streift vorher kurz das alte Xanten,
wo Drusus‘ freche Römer standen,
durchquert zuletzt die Niederlande
und findet dort zum Nordseestrande.
Drum sollte er, der Vater Rhein,
für ganz Europa Mutter sein,
die Klammer, die zusammenhält,
was uns am Kontinent gefällt.
Verdient deshalb ein neues Lied,
statt jenem, das zum Krieg einst riet!
- 2024 hinter den Türchen. In: Südthüringer Literaturverein (Hrsg:): Thüringer Ansichten 2024. Edition Sinnbild. Suhl 2024
- Adams Äpfel / Adam's apples / Les pommes d'Adam. In: LitPro Würzburg e.V. (Hrsg.): ARIEL Issue 1 – 2020 »The Erotics of Fruit«. (ISBN: 978-3-8260-6947-5)
- Einmal Main-Aal. In: Magnus Tautz u. a.: Hundefreuden & Katzenabenteuer. Erzählungen und Gedichte über Tierwelten. Books on Demand. Norderstedt, 2020 (ISBN-13: 9783750493643)
- Kiesel rot-weiß. Merk-Würdiges und Ergötzliches aus Thüringen und Franken. Iatros-Verlag, Sonnefeld, 2019 (ISBN 978-3-86963-620-7)
- Wer weiß ... In: Heins, Rüdiger (Hrsg.): 365 Tage Liebe. Wiesenburg-Verlag. Schweinfurt, 2017 (ISBN 978-3-95632-615-8)
- Vom Baggerzahn. In: Schulz, Detlef (Hrsg.): Machen Sie aus Ihrem Leben ein Kunstwerk! Wandkalender für 2016. Dr. Detlef Schulz. Essen, 2015
- Leipziger Notenspiegel. In: „O Freude. Leipzig im Gedicht. Lyrik & Prosaminiaturen”. Poesiealbum neu, Nr. 1/2015, edition kunst & dichtung. Leipzig, 2015 (ISSN 2193-9683)
- Aktion Ungeziefer. In: Röchter, Franziska: „Strohblumenstörung – Politische Dichtung der Gegenwart”. chiliverlag. Verl, 2015 (ISBN 978-3-943292-25-1)
- Kleine Geschichte der Zahnheilkunde. In: Schulz, Detlef: „Auf den Punkt gebracht. Gedichte rund um das Thema Zähne.” Verlag Peter Pomp. Bottrop, 2014 (ISBN 978-3-89355-817-9)
- Blaufichten. In: Autorenverband Franken: „50 Jahre Autorenverband Franken e. V.” sonderpunkt verlag. Münster, 2014 (ISBN 978-3-95407-039-8)
- Wertverluste. In: Wenig, Heike (Hrsg.): „Worte reden - Worte schweigen“. HW-Verlag. Dorsten, 2013 (ISBN 978-3-932801-62-4)
- WERTE SCHÜTZEN!? In: Kulturring in Berlin e. V. (Hrsg. und Verlag): „Frieden ist mehr…“ Berlin, 2012 (ISBN 978-3-9814590-4-3)
- Kariertes Maiglöckchen. In: Associação dos amigos da leitura e do filme no Algarve: „Karierte Maiglöckchen”. edition ALFA. Portimao, 2012 (ISBN 978-989-95665-5-2)
- Am Anfang war der Abzählreim. In: „Wir sind Dichter; der athmer Lyrikpreis 2009“. JCS. Sophienhammer, 2009